Von 14 benachbarten Kommunen aus den drei Landkreisen Kulmbach, Bayreuth und Hof beteiligen sich neun Kommunen an dem Vorhaben (Stadt Bad Berneck, Stadt Gefrees, Stadt Goldkronach, Gemeinde Harsdorf, Gemeinde Himmelkron, Markt Marktschorgast, Gemeinde Neuenmarkt, Markt Stammbach und Gemeinde Trebgast). Die ehrenamtliche Geschäftsführung bilden der 1. Bürgermeister der Stadt Goldkronach, Holger Bär, und der 1. Bürgermeister des Markt Stammbach, Karl Philipp Ehrler, während ILE-Managerin Eva Gravogel die Aufgabe der Verwaltung übernimmt.
In dem für die ILE FMB erstellten ILEK von 2022/2023- legt die Region den Schwerpunkt auf das Thema „Energie“. Bei der Erstellung erfasste die Energieagentur Nordbayern die Energiepotenziale der Region und gab anschließende Empfehlungen heraus. Eva Gravogel berichtet, dass die ILE auf Grund des Wunsches, schnell handlungsfähig zu werden und die Flächensicherung voranzutreiben, die Gründungsform einer GmbH wählte. Die Idee eines Regionalwerkes wurde auch diskutiert und wird für die Zukunft weiterhin spannend bleiben, konnte sich aber erstmal nicht gegen die Vorteile einer GmbH durchsetzen.
Die Heimatenergie FMB GmbH hat in den letzten Jahren bereits acht Dach-Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Liegenschaften errichtet, da sie sich gut für eine schnelle Umsetzung eignen. Die PV-Anlagen befinden sich in Goldkronach, Harsdorf, Stammbach und in Neuenmarkt. Zwei weitere PV-Anlagen werden noch in Gefrees und Trebgast installiert (Stand 24.09.2025). Die Anlagen erbringen eine Gesamtleistung von 400 kWp und wurden durch die Sparkasse Bayreuth über ein KfW-Förderprogramm (Kreditanstalt für Wiederaufbau) finanziert.
Wie geht es weiter?
Ein weiteres Anliegen der GmbH ist der Ausbau von Freiflächen-PV-Anlagen. Laut Eva Gravogel finden momentan die ersten Gespräche mit den Grundstückseigentümern statt, um die Flächen für den Ausbau zu sichern. Auch den Ausbau von Windkraft hat die GmbH im Blick für die Zukunft. Allerdings sind hier die Planungszeiträume eher langfristig und hängen von der Fortschreibung der Regionalpläne ab.
Momentan wird der erzeugte Strom vollständig in das öffentliche Netz eingespeist. Die GmbH plant jedoch den Strom mittelfristig an die Gebäudenutzer zu vermarkten und langfristig den Kommunen zur Verfügung zu stellen.
Die Stromerzeugung durch die Heimatenergie FMB GmbH markiert den Auftakt für eine regionale Lösung der Energiewende in der Region Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland. Gleichzeitig trägt sie dazu bei, die Wertschöpfung innerhalb der Region zu sichern und zu stärken. Das Projekt unterstreicht zudem die Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit in der heutigen Zeit und hebt die vielfältigen Chancen hervor, die durch ein gemeinsames Engagement entstehen können.
Das Beispiel der Heimatenergie FMB GmbH zeigt, dass das Thema Energiewende nicht nur auf bundesweiter Ebene relevant ist, sondern auch die einzelnen Kommunen immer mehr beschäftigt. Zur Bewältigung dieser Aufgabe kann es oftmals sinnvoll sein, eine interkommunale Zusammenarbeit anzustreben, um einzelne Kommunen zu entlasten und weitreichende Herausforderungen gemeinsam zu lösen.
Wie kann interkommunale Zusammenarbeit aussehen?
Viele Regionen nutzen die Vorteile, die der Zusammenschluss zu einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) birgt. Durch die Zusammenarbeit mit benachbarten Kommunen im ländlichen Raum können Gemeinden Einsparungspotenziale nutzen und Projekte umsetzen, die sie in der Regel im Alleingang nur schwer realisieren könnten. Die Ämter für Ländliche Entwicklung unterstützen dabei mit einem Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK), um die Planung und Koordination der Entwicklungsaktivitäten zu verbessern und fördern die Umsetzungsbegleitung durch einen/eine ILE-Manager/in.