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Verteilaktion der ILE Holzland-Inntal ein großer Erfolg

Streuobstpakt zeigt Wirkung

Gruppe aller Beteiligten der Streuobstverteilungsaktion
Bürgermeister, Bürgermeisterin, Vertreter der Gartenbauvereine und Umsetzungsmanagerin der ILE Holzland-Inntal bei der Streuobst-Verteilaktion am 28. Oktober 2023
© Johann Dirschl

Jeder Einwohner in der ILE Holzland-Inntal konnte sich von März bis April 2023 um bis zu sechs Streuobstbäume pro Grundstück bewerben. Die Kosten für die Hochstammbäume wurden zu 100 Prozent durch Fördermittel des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gedeckt und von den acht ILE-Kommunen zwischenfinanziert.

Enorme Nachfrage
„Die Nachfrage nach den Streuobstbäumen war enorm: Innerhalb von knapp zwei Monaten waren die Bewerbungen für die 1084 Bäume eingegangen“, so die Projektinitiatorin und ILE-Umsetzungsmanagerin Stephanie Lambert. „Die Bürgerinnen und Bürger konnten aus 60 verschiedenen Sorten wählen. Dabei wurde auch auf alte und seltene Sorten geachtet, die an das regionale Klima angepasst sind und eine hohe genetische Vielfalt aufweisen.“ Die meisten Bestellungen kamen aus den Gemeinden Reischach (277), Pleiskirchen (220) und Erlbach (150). „Aber auch Winhöring mit 136 Bäumen, Marktl mit 120, Perach mit 111 und Geratskirchen und Stammham mit insgesamt 70 Bäumen haben einen großartigen Beitrag geleistet“, so Stephanie Lambert.

Groß angelegtes Logistikkonzept
Die Bäume wurden von einer regionalen Baumschule geliefert und schließlich mit einem groß angelegten Logistikkonzept in Reischach zur Abholung bereitgestellt. „Wir haben uns in den vergangenen Monaten viele Gedanken über einen reibungslosen Ablauf gemacht. Die Abholer sollten ihre Bäume schnell und unkompliziert erhalten, aber gleichzeitig Beratung und Hilfestellung vor Ort erhalten“, so die Organisatorin. Im Zehn-Minuten-Takt wurden die Abholer von Einweisern zu den entsprechenden Beladezonen gelotst. Helfer der Gartenbauvereine der acht Gemeinden verteilten die Bäume. Außerdem wurde vor Ort vorbestelltes Pflanzmaterial verkauft. Der Kreisfachberater für Gartenbau vom Landratsamt Altötting zeigte zudem die fachlich korrekte Pflanzung der Bäume und sorgte für umfangreiches Informationsmaterial.

Hervorragende Zusammenarbeit ohne große Bürokratie
„Heute zu sehen, dass das alles so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben, freut mich immens“, zeigt sich Stephanie Lambert erleichtert. „Das war vor allem durch die hervorragende Zusammenarbeit aller und die große Unterstützung insbesondere der Gartenbauvereine und ihrer vielen Helfer möglich“, betont die Umsetzungsmanagerin. „Nicht zu vergessen Michael und Christine Höfl, die uns ihre große Halle völlig kostenfrei und unkompliziert für die Verteilung zur Verfügung gestellt haben.“ Mehr als 60 Helfer unterstützten die Aktion insgesamt. Auch die Bürgermeister der acht ILE-Gemeinden waren vertreten, darunter Monika Meyer. Die Bürgermeisterin der Gemeinde Erlbach sprach stellvertretend für alle: „Die Aktion kommt gut bei den Leuten an, ohne große Bürokratie. Überall fahren heute die Leute mit Bäumen, graben und pflanzen – das macht die Region richtig lebendig. Das gesamte Projekt und die Abholaktion wurden super von unserer Umsetzungsmanagerin Stephanie Lambert organisiert. Wirklich toll!“

Positive Resonanz der Abholer
Dass das Projekt ein voller Erfolg ist, zeigten auch die vielen positiven Reaktionen: Günter Schöfberger und Tochter Melanie Schöfberger aus Augenthal, Marktlberg holten zusammen mit ihrer Nachbarin Birgit Riesz ihre elf Bäume ab. Apfel-, Pflaumen- und Kirschsorten haben sie sich ausgesucht. „Wir freuen uns sehr über die Aktion und die Organisation ist bestens gelungen. Die Wiesen unserer alten Pferdeweide stehen leer, wir haben Platz. Gemeinsam pflanzen wir Nachbarn jetzt in unserem schönen Augenthal die Bäume. Und spätestens, wenn die Kinder groß sind, kann richtig geerntet werden!“
„Wir wollen das Obst zum Mosten verwenden und haben uns von der Baumschule vor der Bewerbung über geeignete Sorten beraten lassen. Das ist sehr gut an der Aktion, dass man auch durchgehend Hilfestellung bekommt“, freut sich ein Pleiskirchner Abholer.
Familie Daxl aus Waldberg, Arbing fuhr ihre vier Bäume stolz mit dem Traktor nach Hause: „Neues Haus, neue Bäume! Eine super Sache“, waren sich die beiden einig. Familie Michel aus Wissersdorf hat gleich ein Foto von der Pflanzung ihres Baumes geschickt: „Danke liebe ILE für die Organisation. In Wissersdorf haben alle Bäume ihren Platz gefunden!“

Auswirkungen auf die gesamte Region
Die Aktion habe neben dem ökologischen Aspekt viele weitere positive Auswirkungen auf die Region: Durch das Projekt sei ein großes Netzwerk lokaler Akteure entstanden, die auch zukünftig weitere Ideen gemeinsam umsetzen wollen. „Eine unserer Kernaufgaben als ILE, das freut mich besonders“, so die Umsetzungsbegleitung. Zudem sei der Bekanntheitsgrad der ILE seit Projektbeginn bei der Bevölkerung stark gestiegen. „Die Fördergelder, die von den Ämtern für Ländliche Entwicklung auf Antrag an die Kommunen ausbezahlt werden, kommen den Bürgern bei dieser Aktion direkt zugute und trotzdem profitiert die gesamte Region. Eine Situation, bei der alle gewinnen“, zeigt sich Stephanie Lambert überzeugt. „Vielen Dank auf diesem Weg an die Mitarbeiter der Ämter für Ländliche Entwicklung in Ober- und Niederbayern, die alles darangesetzt haben, dass diese große Aktion möglich wurde. Jetzt wünschen wir uns, dass die Streuobstbäume gut anwachsen, gedeihen und bald Früchte tragen.“

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