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Vom Kuhstall zum Metallbetrieb, Hegnabrunn

Land.Gemeinsam.Gestalten.
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Ein Bauernhof ohne Hofnachfolger. Dieses symptomatische Schicksal betrifft wohl viele Bauernhöfe in der Region und in ganz Deutschland. Dennoch bekamen der alte Kuhstall und einige andere ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäude eine neue Bestimmung als metallverarbeitender Betrieb.

Geschichte des Objektes
Der ehemalige Kuhstall steht auf einem Bauernhof, der ohne Hofnachfolger blieb. Dieses symptomatische Schicksal betrifft wohl viele andere Bauernhöfe in der Region und in ganz Deutschland. Dennoch bekamen der alte Kuhstall und einige andere ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäude eine neue Bestimmung als metallverarbeitender Betrieb.

Motivation
Der Firmeninhaber störte sich an den vielen neu versiegelten Flächen in den Gewerbegebieten, während vorhandene Bausubstanz leer stand und steht. Ein zweites Betriebsgebäude war nötig und es sollte im Heimatdorf sein. Da bot sich der leer stehende Kuhstall mit weiteren Betriebsgebäuden für die Umnutzung an. Dabei sollte das Äußere der ehemaligen landwirtschaftlich genutzten Gebäude weitgehend erhalten, Anpassungen und Zubauten unauffällig bleiben. Nach dem Motto „Wohnen und Arbeiten gehören zusammen“ baute der Firmeninhaber auf das Grundstück neben der Firma ein neues Haus für sich und seine Familie.

Sanierungsgeschichte

Planung und Partner
  • Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberfranken
Bauverlauf und Besonderheiten
  • Der alte Kuhstall mit etwa 300m² Fläche blieb als Baukörper erhalten; das Sichtmauerwerk wurde gereinigt und neue Fenster und Türen eingebaut.
  • Die Fassade erhielt eine Kalksandsteinverblendung, die auch als Wärmedämmung fungiert.
  • Das Dach erhielt eine neue rote Metalleindeckung und eine Solaranlage für die Einspeisung des erzeugten Stroms in das Netz.
  • Der Innenraum wurde entkernt und den Bedürfnissen des Metallbetriebs angepasst.
  • In den ehemaligen Milchkammern befindet sich nun das Büro.
  • Ein neuer Anbau enthält einen Aufenthaltsraum, WC, Dusche, Umkleideräume und ein weiteres Büro.
  • Die beiden ehemaligen Güllegruben wurden zu einer Regenwasserzisterne und einem Lager für Spanabfälle umgenutzt.
  • Das ehemalige Fahrsilo erhielt ein Ziegeldach und dient heute als Parkplatz.
Bauzeit
Sanierungsbeginn war 2003, die Fertigstellung 2006.

Finanzierung

Gesamtkosten: etwa 175.000 €.
Zuschüsse durch das ALE Oberfranken: ca. 20.500 €

Resümee
SDL-Inform
Der Metallbetrieb im ehemaligen Kuhstall ist ein eher untypisches Beispiel für eine Umnutzung. Sie zeigt aber eine weitere Dimension neben der üblichen Sanierung zu Wohnzwecken. Es ist an sich naheliegend, auch die ehemaligen landwirtschaftlich genutzten Großgebäude wieder zu nutzen und damit einer zunehmenden Flächenversiegelung und –zersiedelung Einhalt zu gebieten. Diese Vorgehensweise steht somit auch ganz im sinne der Innenentwicklung. Für größere Betriebe mag dieses Beispiel zwar nicht in Frage kommen, aber vielleicht umso mehr für kleinere Betriebe mit wenigen Mitarbeitern. Dies ist ein kleines, aber feines Beispiel für den Erhalt von Arbeit und Natur im ländlichen Gebiet.
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