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Allgäuer Ständerbohlenhaus wird zum Museum, Bernbeuren

Land.Gemeinsam.Gestalten.
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Das denkmalgeschützte Kiebelehaus besteht bereits seit dem frühen 18. Jahrhundert mitten im Ort Bernbeuren. Nach unterschiedlichen Nutzungen befand sich das Gebäude in einem desolaten Zustand. Gemeinde und Museumsverein sanierten das Gebäude vorbildlich. Es wird heute als „Auerbergmuseum“ genutzt.

Geschichte des Objektes

Das denkmalgeschützte Kiebelehaus in Bernbeuren, Lkr. Weilheim Schongau, ist ein Handwerker- und Bauernhaus im Stil eines Allgäuer Ständerbohlenhauses aus dem frühen 18. Jahrhundert. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das damalige Gemeindehaus zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Dazu wurden Umbauten im Haus vorgenommen. Das Anwesen befand sich in einem mangelhaften Bauzustand, der selbst einfachsten Wohnansprüchen nicht mehr genügte.

Motivation des Bauherren

Das denkmalgeschützte Anwesen befand sich in einem desolaten Zustand. Seine ortsbildprägende Lage an einer Straßengabelung mitten im Dorf Bernbeuren gab den Anstoß für die Gemeinde, sich mit dem Thema Sanierung und Umnutzung auseinander zu setzen. Die Gemeinde und der Museumsverein Bernbeuren erarbeiteten ein neues Nutzungskonzept für das Gebäude und seine Umnutzung zum „Auerbergmuseum.“ Das Gebäude selbst wurde in seinem geschichtlichen Werdegang Teil des überregionalen Museums. Auf drei Geschossflächen wird die 2000 Jahre alte Kulturlandschaft Auerberg dargestellt.

Sanierungsgeschichte

Planung und Partner
  • Konzeption, Renovierung und Einrichtung des Museums unter aktiver Mitarbeit des Museumsvereins
  • Projektbegleitung durch das Amt für Ländliche Entwicklung und die Landesstelle für nichtstaatliche Museen
Bauverlauf und Besonderheiten
  • Kombination aus alter Bausubstanz und zeitgemäßen Einbauten
  • Entfernen des alten Fußbodens und des einfachen Unterbaus in mehreren Zimmern
  • Entfernen von Zwischenwänden im Anbau
  • Abbau des eingebauten Kamins
  • Ausbau der wackeligen Holztreppe im Anbau
  • Einbau neuer Fundamente, Unterfangung der Außenmauern
  • Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes in seiner Bau- und Hausgeschichte
  • Steigerung der baulichen Gesamtqualität und Erreichen eines überzeugenden Raumeindrucks durch den Gegensatz alter Bausubstanz und zeitgemäßen Einbauten
  • Außerordentliches ehrenamtliches Engagement: über 100 Helfer, rund 8.000 Arbeitsstunden (2/3 vom Museumsverein, 1/3 andere dörfliche Vereine)
Bauzeit
Im Juni 2006 begannen die ersten Vorbereitungen für den Umbau. Die Einweihung des Auerbergmuseums im Kiebelehaus fand am 17. Mai 2009 statt.

Finanzierung

Baukosten, Auflagen, Konditionen
Gesamtkosten: 888.666,- €

Zuschüsse durch
  • Verschiedene Zuwendungen gesamt: 499.000,- €
  • Fördermittel für die museale Einrichtung: Gesamtkosten von 300.000 €, davon 50%ige Förderung
  • Spenden (Stand Ende Nov 2009): 30.000,-


Resümee
Aus Sicht des Bauherren / 1. Bürgermeister Heimo Schmid, Gemeinde Bernbeuren

Zukünftigen Bauherren ist u.a. zu raten:
  • Das detaillierte, inhaltlich überzeugende Planungskonzept mit der Landesstelle für nichtstaatliche Museen vor Ort besprechen: deren Fachleute bringen gerne ihre fundierte Erfahrung ein, weisen auf Probleme und Hindernisse hin;
  • Den öffentlichen (bzw. interessenspezifischen) Nutzen des Projekts früh der breiten Öffentlichkeit vorstellen, auch um auf diesem Wege Helfer und Sponsoren zu gewinnen;
  • Die verschiedenen Bezuschussungen zeitlich so zu organisieren, dass keine Überschneidungen und kein Zeitdruck entsteht;
  • Immer wieder die Öffentlichkeit über Baufortschritte etc. informieren (Presse, Tage der offenen Tür);
  • Das Konzept variabel gestalten, so dass inhaltlich oder/und räumliche Veränderungen möglich sind;
  • Auf die innere Geschlossenheit der vielfältigen Einzelthemen achten (die z.B. nach dem Prinzip von Variation und Wiederholung ineinandergreifen können);
  • Auf die Vielfalt der medialen Präsentation und auf den Einbau spielerischer Mitwirkungsmöglichkeiten achten;
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