Hohe Beteiligung bei online-Befragung
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Bürgerinnen und Bürger nahmen an der online-Befragung, die von der Bayerischen
Verwaltung für ländliche Entwicklung kostenfrei angeboten wurde, teil.
Zusätzlich zum online-Angebot wurden auch Papierfragebögen ausgeteilt. Diese 33
zurückgegebenen analogen Fragebögen konnten von der Verwaltung erst im März
2024 eingegeben werden, weshalb die Endergebnisse in der diesjährigen
Bürgerversammlung präsentiert wurden. Eggstätt Bürgermeister Christoph Kraus
stellte die Eckpunkte der Befragung vor, die 36 Fragen aus den sechs
Themenbereichen „Bauen & Wohnen“, „Mobilität & Versorgung“, „Landschaft
nutzen & gestalten“, „Wirtschaften & Haushalten“, „Miteinander leben in
der Gemeinde“ und „Wissen, Mitreden, Mitgestalten“ umfasste. Besonders gut
schnitt die Gemeinde bei der Nahversorgung sowie bei der Ausstattung mit
Parkflächen ab. Dies sei, so Bürgermeister Kraus, aber ein zweischneidiges
Schwert: „Die Parkflächen werden zwar einerseits als sinnvoll und wichtig angesehen.
Andererseits verhindern sie in den Augen einiger Befragungsteilnehmer eine
lebendige Ortsentwicklung. Es wird öfters von „Ödland“ oder „Durchgangsdorf“
gesprochen.“ Auch der Themenbereich „Landschaft nutzen & gestalten“ schnitt
bei den Befragten durchwegs positiv ab. Gerade die Angebote für naturbezogene
Erholung oder die naturnahe Gestaltung der Gewässer erhielten gute Noten. Ebenso
positiv empfinden die Eggstätterinnen und Eggstätter die Leistungen der
Ortsvereine für das gesellschaftliche Miteinander. „Das ist eine tolle
Rückmeldung für die viele ehrenamtliche Arbeit in Eggstätt.“, so der
Bürgermeister.
Handlungsbedarf bei öffentlichen Nahverkehr, Erneuerbaren Energien und Wohnraumangebot
Weniger
positiv empfinden die Eggstätterinnen und Eggstätter die aktuelle
Wohnraumsituation in der Gemeinde. „Vor allem beim Wohnraum für alle
Einkommensgruppen sagten knapp ein Drittel der Befragten, dass hier überhaupt
keine Zufriedenheit mit dem bestehenden Angebot bestehe. Noch weniger
Zustimmung erhielt die Aussage „Bei Bus (und Bahn) herrscht der richtige Takt.“
– 42% der Befragten stimmten dem überhaupt nicht zu. Das sind natürlich zwei
Themenfelder, die teilweise nur beschränkt in der Hand der Gemeinde liegen bzw.
eine lange Vorlaufzeit und viel Geduld und Geld erfordern.“ fasste
Bürgermeister Kraus die Ergebnisse zusammen. Auch mit dem Angebot an
Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien sind die Eggstätterinnen und
Eggstätter nicht zufrieden. Keine Überraschung für den Bürgermeister: „Da fehlt
faktisch ein Angebot – womit soll man dann zufrieden sein?“
Alles in allem viele offene Punkte und Themen, denen sich die Gemeinde nach Ansicht der Befragungsteilnehmer annehmen sollte. „Entscheidend ist ja die Frage: Wie gehen wir mit den Ergebnissen der Bürgerbefragung jetzt um? Eigentlich sollte daraus ein Leitbild-Prozess entstehen.“, so Bürgermeister Kraus. Das Gemeindeoberhaupt machte aber im gleichen Atemzug deutlich: die Gemeinde steht vor einer schier unendlich langen Liste an offenen Projekten, die teilweise seit Jahren nicht abgeschlossen wurden: „Bei vielen Themen handelt es sich um Pflichtaufgaben einer Gemeinde, die wir aus rechtlichen Zwängen erfüllen müssen. Diese haben vor allen Küraufgaben absoluten Vorrang. Vor allem was die Bindung von Personal- und Finanzmitteln angeht. Meiner Meinung nach, müssen wir jetzt in der Verwaltung erst einmal Schritt für Schritt diese Themenfelder abarbeiten, bevor neue Projekt angefangen werden können. Die Bürgerbefragung kann uns wertvolle Hinweise für die Priorisierung liefern.“
Die
Ergebnisse der LE.NA-Bürgerbefragung gibt es zum Nachlesen online auf der
Webseite der Gemeinde unter www.eggstaett.de
Weitere Informationen zu LE.NA unter https://lena.infoportal-land.de/