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Westerham feiert Dorfentwicklung und Trachtenheim

Ein Bild von einem Haus  mit Holzfassade
Das Boschnhaus im Ortsteil Vagen mit Obstpresse
© Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern

Rückblick ins Jahr 2001: Einige Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Feldkirchen-Westerham befürchteten, dass ihr Ortsteil Westerham durch strukturelle Schwachstellen in seiner Entwicklung abgehängt wird. Es fehlte die Planung einer mittel- und langfristigen Entwicklung der Sektoren Wohnen, Gewerbe, Verkehr  und Infrastruktur. Zudem gab es keine lebendige oder erlebbare Ortsmitte. Diese war damals zudem vollständig dem Verkehr untergeordnet mit sehr risikoreicher Verkehrsführung.

Anordnung des Dorferneuerungsverfahrens

Mit dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger die Situation zu verbessern, stellte der damalige Bürgermeister Michael Weber am 21. Juni 2001 einen Antrag zur Aufnahme von Westerham in das Dorferneuerungsprogramm. Bereits im Vorfeld bildeten sich Arbeitskreise mit verschiedenen Schwerpunkten. Im Jahr 2007 erfolgte die Anordnung des Dorferneuerungsverfahrens durch das Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern. Ein Struktur- und Dorferneuerungsplan legte das Hauptaugenmerk auf die Optimierung der Verkehrssituation, die Erschließung der Naherholung, der Verkehrsinfrastruktur sowie einer Ortskernweiterentwicklung. Ein zusätzlicher Rahmenplan schlug eine verkehrsberuhigte und belebte Dorfmitte vor, sowie die Beseitigung des schienengleichen Bahnüberganges. Ein großes Anliegen war eine erkennbare, belebte und verkehrsberuhigte Dorfmitte sowie Maßnahmen mit den Schwerpunkten Grünordnung und Dorfökologie.

Neue Dorfmitte bringt mehr Sicherheit

Seit Anordnung der Dorferneuerung wurden viele Planungsobjekte umgesetzt. Den Westerhamerinnen und Westerhamern lag besonders die Dorfmitte mit der „Schäfflerkurve“ am Herzen. Die Neugestaltung bietet heute durch den Bau von Gehwegen und Querungshilfen mehr Sicherheit für Fußgänger. Eine weitere bauliche Schwachstelle war die Schwimmbadstraße. Sie wurde erfolgreich umgestaltet und saniert.

Auch das soziale Miteinander kam nicht zu kurz, was in der Servicestelle „Soziales Netzwerk“, dem Kinder- und Bürgerhaus „KiWest“ und dem Freizeitgelände am alten Schwimmbad seinen Ausdruck fand. Zudem sorgen 15 Obstbäume und Sträucher für eine attraktive Begrünung des umgestalteten Geländes am alten Schwimmbad.

Im Zuge der Dorferneuerung konnte auch das „Boschnhaus“ im Ortsteil Vagen als Begegnungsstätte wiederbelebt werden. Es beherbergt neben Seminar- und Ausstellungsräumen, eine Kleinkunstbühne, sowie eine Lehrküche, die zum gemeinsamen Kochen und Essen einlädt.

Durch viel Eigenleistung und einem entscheidenden finanziellen Zuschuss bekamen auch die Trachtler Westerhams mit Hilfe der Dorferneuerung nach über zehn Jahren wieder ein Trachtenheim und zusammen mit den Schützen einen Veranstaltungssaal, in dem auch das Theaterspielen wieder eine Heimat fand.

„Schon in der ersten Vorstandssitzung habe ich das extrem hohe Engagement der Arbeitskreis- und Vorstandsmitglieder gespürt“, sagte Peter Oster, Sachgebietsleiter ALE Oberbayern. „Dieser unbedingte Wille etwas in Westerham voranzubringen, die Bereitschaft des Gemeinderates diesen Gestaltungswillen der Bürgerinnen und Bürger zuzulassen und viele glückliche Umstände waren das Erfolgsrezept für die Dorferneuerung.“

Mit einem Gottesdienst und einem Trachtenmarsch zum Schützen- und Trachtenheim mit der Blaskapelle Niklasreuth feierten die Westerhamer Bürgerinnen und Bürger am Freitag gebührend den erfolgreichen Abschluss des Dorferneuerungsverfahrens. Mit rund 725.500 Euro unterstütze das Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern die Maßnahmen im Dorf, insbesondere die Sanierung der Straßen und Neugestaltung der Ortsmitte. Weitere 520.000 Euro flossen als Zuschuss in den Bau des Kinder- und Bürgerhauses, in den Umbau des Boschnhauses und die Erweiterung des Schützen- und Trachtenheims sowie die Anlage einer Ladeeinrichtung für Elektrofahrzeuge in Feldkirchen.

 

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