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Streng limitiert und nicht käuflich

Der Jubiläumswein des ALE Unterfranken

Bocksbeutel am Füllstutzen
Bocksbeutel am Füllstutzen
© Bernhard Schneider
Abverkauf von Weinen früherer Jahrgänge hier, Jungweinprobe dort. In Franken folgt jetzt um Pfingsten herum landauf landab ein Weinfest aufs andere. Das Lager mit den 2021er und älteren Tropfen wird geleert, die 2022er erstmals vorgestellt; in den vergangenen Wochen liefen die Abfüllanlagen auf Hochtouren. Den Frankenwein, der heuer als erster vom Fass auf bauchige Bocksbeutel gezogen wurde, dessen Etikett die amtliche Prüfnummer (A.P.Nr.) 3002-001-23 trägt, nennt das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken sein Eigen. Er ist der Jubiläumswein der Behörde. Vor 100 Jahren wurde sie als regional eigenständige Flurbereinigungsverwaltung ins Leben gerufen.

Der besondere Wein stammt dankenswerterweise von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG). An deren Rebhängen am Thüngersheimer Scharlachberg sind die Silvanertrauben 2022 gewachsen. Im Keller der staatlichen Forschungs- und Fachberatungseinrichtung vergor der Saft im Herbst und entwickelte – trocken ausgebaut – 12,5 % Alkohol. In den Wintermonaten konnte hier der Wein weiter reifen: fruchtig-frisch mit Zitrusnoten. Die Charge ergab je 500 Bocksbeutel der traditionellen 0,75-l-Größe und des entzückenden 0,25-l-„Westentaschenformats“.

Aufgrund seiner Herkunft und seines Zwecks ist der ALE-Jubiläumswein nicht käuflich. Es gibt ihn in keiner Vinothek und keinem sonstigen Laden. Man muss ihn geschenkt bekommen. Es kann ihn nur erhalten, wer sich um die Ländliche Entwicklung in Unterfranken verdient gemacht hat oder sich noch verdient macht – in absehbarer Zeit, denn der Vorrat ist ja streng limitiert.
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