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Altes Handwerk fördern und Tradition bewahren

Seit jeher läuft das Wasser am Strudbrunnen in Mittelfranken aus einem Holzrohr.

Zwei Männer arbeiten an den Geräten der alten Röhrenbohrerei
Auf der Suche nach dem alten Handwerk, dem Wissen um das Röhrenbohren und natürlich die richtigen Werkzeuge, kam Europas letzter Röhrenmeister Hans-Jürgen Wenzel aus Friedebach im Erzgebirge ins Spiel.
© Hubert Beckstein
In der Röhrenbohrerei von Hans-Jürgen Wenzel stellte er weit bis in die 1980er Jahre Holzröhren für den Hausgebrauch her. Anfangs wurde der Bohrer mit einem Wasserrad und einer Transmission angetrieben, in neuerer Zeit mit einem Elektromotor. Was bei vielen Röhrenbohrern reine Handarbeit war, wurde hier schon mit „moderner“ Technik erledigt. Dennoch gleicht das Röhrenbohrwerk von Meister Wenzel eher einem Museum, als einer Werkstatt aus der heutigen Zeit.

Viele Jahre lang sperrte er die Türen seiner Werkstatt für Besucher und Interessierte auf, um sein Fachwissen und Begeisterung an die Besucher weiterzugeben. Leider ist Meister Wenzel nicht mehr der Jüngste und hängte die Führungen und auch das Röhrenbohren an den sprichwörtlichen Nagel. Die Kontaktaufnahme der Gemeinde Bergen, weckte seine Begeisterung noch einmal eine letzte Röhre zu bohren, eben diese für den Strudbrunnen.

Nun liegt sie also hier, im Strudholz am Strudbrunnen, die vielleicht letzte Holzröhre von Europas letztem Röhrenmeister Hans-Jürgen Wenzel aus dem Erzgebirge.

Dieses Projekt wurde im Rahmen des Regionalbudgets von der Ländlichen Entwicklung gefördert.
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