Nach pandemiebedingter Zwangspause geht es für die rd. 30 Vereinsmitglieder der Backhausfreunde Altenhof im Rodachtal ans große Backen. Das jährlich stattfindende Backofenfest steht an. Der Brotteig wird vom regionalen Bäcker in Seßlach bezogen – der Kuchenteig noch vor Ort geknetet und belegt. 10 Kilo Quark für den Käsekuchen, 300 fränkische Bratwürste, 6 Hektoliter kühles Bier, 40 Laibe Sauerteigbrot – am Ende des Tages bleibt nichts mehr übrig. Wer in den Genuss des typisch fränkischen Brotes aus dem Steinbackofen gekommen ist, der weiß die Kruste und das Aroma zu schätzen.
Die Altenhofer Bürgerinnen und Bürger wissen, dass die Existenz des Backhauses keine Selbstverständlichkeit ist. Dank umfassenden Sanierungsarbeiten in 2019 und Fördermitteln der Integrierten Ländliche Entwicklung „Initiative Rodachtal“ zusammen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken, konnte ein Stück Kulturgut bewahrt werden. Über die Geschichte ist an der Giebelseite eine Informationstafel angebracht. Ebenso bekannt ist, dass es als letztes Gemeinschaftsbackhaus 1976 dem Abriss zum Opfer fallen sollte – die Dachziegel waren bereits abgenommen.
Dank beherztem Einsatz der Dorfgemeinschaft und letztendlich der Gründung des Vereins, wurde ein Stück Tradition erhalten - und das Backhaus somit vor dem Abriss bewahrt. So berichtet der Ehrenvorsitzende der Backhausfreunde von dem seinerzeit eigens verfassten Backhauslied:
„…viel Unrat, Müll und Asche,
die mussten erst mal raus,
aus dem zu diesem Zeitpunkt
noch nicht gerade schönen Haus.
…und die Moral von der Geschicht´,
ihr lieben Leute vergesst es nicht:
Denn Abzureißen ist nicht schwer,
doch Aufzubauen, ist´s nimmermehr.“
„Unser Backhaus bleibt: Vom Backen und Singen“
Backhausfreunde Altenhof – für den Erhalt der Dorfbacköfen in der Genussregion Oberfranken
Datum
9. August 2022
Regierungsbezirk
Oberfranken