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Netzwerker bringen Regionen voran

Netzwerktreffen ILE Schwaben

ILE-Netzwerktreffen in Illertissen
ILE-Netzwerktreffen in Illertissen
© Amtes für Ländliche Entwicklung Schwaben
Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) bedeutet mehr als über den gemeindlichen Tellerrand zu blicken. Dies wurde beim zweiten ILE-Netzwerktreffen in Illertissen im Landkreis Neu-Ulm deutlich. Die Teilnehmer waren sich einig, dass es sich lohnt strategisch vorzugehen. Dabei bedarf es eines kompetenten Projektbetreuers bzw. Projektbetreuerin, fachlich auch „Umsetzungsbegleiter“ bzw. „Umsetzungsbegleiterin“ genannt.

In Schwaben gibt es aktuell vom Ries bis ins Allgäu elf Integrierte Ländliche Entwicklungen, in denen 49 Kommunen gemeindeübergreifend zusammenarbeiten. Die Vertreter dieser ILEs tauschten sich jetzt in Illertissen vor Ort bei der ILE „Iller-Roth-Biber“ aus. Zentrales Thema war die Notwendigkeit einer professionellen Betreuung in den einzelnen Zusammenschlüssen. „Die Verwirklichung der interkommunalen Ideen verdient eine professionelle Betreuung“, betonte Christian Kreye, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Schwaben. „Umsetzungsbegleiter entlasten die Bürgermeister, die sich oft nicht um die vielen Details kümmern können“, so Kreye, was auch Illertissens Bürgermeister Jürgen Eisen bestätigte.

Topnetzwerker und unermüdlicher Vernetzer
Einer davon ist Andreas Probst von der ILE „Iller-Roth-Biber“. Seit Dezember 2020 koordiniert, begleitet und realisiert er die Projektideen der sieben Gemeinden. Anhand zahlreicher Beispiele zeigte er auf, wie vielfältig seine Aufgaben als ILE-Manager sind. Dies unterstrich Bürgermeister Florian Mair aus Altenmünster. Die Kommune hat sich bereits im Jahre 2012 zur Zusammenarbeit mit den fünf Holzwinkel-Gemeinden in der ILE „Holzwinkel und Altenmünster“ zusammengeschlossen und unter dem Slogan „Freiraum zum Leben“ positioniert. „Ein guter Regionalmanager ist ein Topnetzwerker, unermüdlicher Vernetzer, Öffentlichkeitsarbeiter, Stratege und Motivator sowie Projektmanager“, fasste es Mair, der zugleich auch Vorsitzender des eigens dort gegründeten Vereins ist. Für die Region hatte sich die professionelle Begleitung gelohnt. Die ILE wurde in diesem Jahr mit dem Staatspreis ausgezeichnet.

Dynamischer und fließender Prozess
Eines von vielen Beispielen sei die Gründung einer gemeindeübergreifenden Musikschule. Mair verhehlte nicht, dass auch hin und wieder Projekte scheitern. Trotz intensiver Vorarbeit konnte in der Region kein Naturfreibad realisiert werden. „Ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept ist kein starres Gebilde , sondern ein dynamischer und fließender Prozess“, betonte Ludger Klinge vom ALE Schwaben. Eine ILE stärke die ländlichen Räume und steigere die Lebensqualität, war sich Klinge sicher. ILE-Koordinatorin Melanie Reisch ging ausführlich auf die Möglichkeiten des Regionalbudgets ein. Allein im vergangenen Jahr wurden in neun schwäbischen ILEs rund 150 Projekte mit 700.000 Euro gefördert.

Attraktivste Projekte werden prämiert
„Im nächsten Jahr werden die fünf attraktivsten Projekte aus dem Regionalbudget mit einem Preis ausgezeichnet“, so Reisch. „Nehmen Sie die Informationen aus dieser Veranstaltung und tragen Sie sie weiter. Sie müssen das Rad nicht neu erfinden, entwickeln Sie die Ideen der anderen für Ihre Bürgerinnen und Bürger weiter“, betonte am Ende Julia Geiger vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben.

Text: ALE Schwaben
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